RHEINISCHE POST, 2. September 2022

Fest der Begegnung in Xanten

Austausch bei Baklava und Kuchen

 

 

Xantens Flüchtlinge haben auf dem Marktplatz ein Fest der Begegnung veranstaltet. Die Resonanz war groß. Rund 100 Menschen kamen, um die Migranten und Migrantinnen besser kennenzulernen. Von Randolf Vastmans

Zusammen mit der Arbeitsgruppe Religion im Arbeitskreis Asylhaben die Xantener Flüchtlinge am Donnerstag ein Fest der Begegnung auf dem Großen Markt veranstaltet. „Wir haben hier ein neues Zuhause gefunden und wollten einfach mal Danke sagen“, erklärte Mithat Akgün, der vor rund vier Jahren in die Domstadt kam und heute an der Willi-Fährmann-Gesamtschule Mathematik und Türkisch unterrichtet.

„Eine wunderbare Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen“, fand Thomas Garske von der Arbeitsgruppe Religion. Zwar habe es die Gelegenheiten bereits vor der Pandemie gegeben, allerdings fanden diese Feste dann immer an der Flüchtlingsunterkunft am Küvenkamp statt. „In der Stadtmitte“, so Garske, „ist das doch etwas anderes, und die Möglichkeiten zur Konversation sind erheblich größer.“ Eine zuerst für den Weltflüchtlingstag am 16. Juni ins Auge gefasste Planung der Veranstaltung wurde wegen der gleichzeitig stattfindenden Fronleichnamskirmes verworfen und auf den 1. September verschoben.

Dass Garske mit seiner Begründung recht hatte, zeigte die Anzahl der Menschen, die das Fest besuchten. Mehr als 100 waren es, die zu von den Migrantinnen und Migranten selbst gebackenen und zubereiteten Kuchen, Baklava, Weinblättern und anderen Snacks die Unterhaltung suchten. Dazu gab es alkoholfreie Getränke und heimatliche Musik. Auch die Kinder der Flüchtlinge beteiligten sich mit selbst gemalten Bildern an der Aktion und einige Frauen zeigten die türkische Kunst des Papierherstellens.

 Vor Ort waren auch die beiden Bezirksbeamten der Xantener Polizeiwache, die ausdrücklich eingeladen waren. Sie unterhielten sich mit den geflüchteten Menschen. „Die Beamten haben ein Vertrauensverhältnis zu den Migranten aufgebaut“, sagte Ursula Schülke vom Arbeitskreis Asyl. „Das ist sehr viel wert, denn viele von ihnen haben immer noch Angst vor Uniformen.“ So hielten alle Beteiligten das Fest in der Innenstadt für gelungen und beschlossen, es fest zu etablieren.