Miteinander reden statt Aufgaben neu vergeben

Arbeitskreis Asyl spricht sich für die Diakonie aus

XANTEN. Keine Frage, Beratung ist Vertrauenssache, das wissen nicht nur Verkaufspsychologen. In der Flüchtlingsberatung geht es nicht um Verkauf von Waren, sondern um Unterstützung von Menschen, die ihre Heimat verlassen haben. In Xanten funktioniert diese bereits seit rund 20 Jahren - auch weil die Zuständigen, der Arbeitskreis Asyl, das Sozialamt und die Diakonie des Evangelischen Kirchenkreises, kontinuierlich zusammenarbeiten, sich aufeinander verlassen können, sich kooperationsbereit zeigen und im Laufe der Jahre Vertrauen aufgebaut haben.

 

Wichtige Grundvoraussetzungen, die sich sowohl bei den Flüchtlingen herumgesprochen haben als auch bei sämtlichen Einrichtungen (Schule, Ärzte, Arbeitgeber). Die Stadtverwaltung Xanten hat den Vertrag zum Ende des Jahres gekündigt, möchte mal eine andere Organisation anstelle der Diakonie die Chance geben, die Arbeit zu  bernehmen, die Qualität steigern - wie der Bürgermeister in der Sozialausschusssitzung sagte und eine Ausschreibung machen, um die soziale Betreuung der  Migranten für zwei Jahre neu zu vergeben (die NN berichteten).

Der Arbeitskreis Asyl hofft darauf, dass der Hauptausschuss, beziehungsweise der Rat diesen Antrag zurückweist (Hauptausschuss Dienstagabend nach Redaktionsschluss, Rat tagt heute um 17 Uhr). Stattdessen sollten Verhandlungen geführt werden zwischen Stadt und Diakonie und im Gespräch erläutert werden, was zu verbessern sei.

Der Arbeitskreis Asyl stellt viele Ehrenamtler (unter anderem rund 40 Sprachpaten) und arbeitet gut mit den Flüchtlingsberaterinnen der Diakonie zusammen.
Dr. Schneider, Sigrid Teenie und Barbara Kleinpaß befürchten: „Bei einem Wechsel dürfen die datenbezogenen Angaben der Flüchtlinge nicht weitergegeben werden. Jeder Neue fängt bei Punkt Null an. Das über Jahre aufgebaute vertrauensvolle Miteinander wird unnötig in Frage gestellt. Die Arbeit ist doch auch ein Beitrag zum sozialen Frieden!“

Lorelies Christian

https://www.niederrhein-nachrichten.de/zeitungsarchiv/2019/wo41/NNO41_MI_XA.PDF

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