Xanten

Arbeitskreis Asyl entsetzt über Sparpläne der Stadt

Flüchtlinge brauchen professionelle Unterstützung.

Die Zahl der Flüchtlinge geht zurück, und die Stadt plant Kosteneinsparungen durch die Reduzierung des Betreuungspersonals (die Redaktion berichtete). Aber das ruft Barbara Kleinpaß und Wolfgang Schneider vom Arbeitskreis Asyl auf den Plan. Die städtischen Pläne greifen zu kurz, erklären die Beiden im Gespräch mit der Redaktion. Schneider: "Hinter den von der Stadt vorgelegten aktuellen Zahlen zur Entwicklung der Flüchtlinge in Xanten stehen Menschen mit ihren ganz persönlichen Schicksalen."

 

Kleinpaß und Schneider nennen Beispiele, erzählen von dem jungen Mann aus Afghanistan, der durch lange Verfahren in steter Angst lebe, ob er bleiben kann. Oder die neu angekommene Ehefrau mit Kindern aus Syrien, die nach zwei Jahren Wartezeit endlich ihren Ehemann wiedersieht und in einem völlig fremden Land zurecht kommen will. "Da gibt es den als Flüchtling anerkannten jungen Mann aus dem Iran, der Arbeit und Wohnung sucht und weiterhin als so genannter Fehlbeleger aufgrund von Wohnungsnot in einer städtischen Unterkunft lebt", erzählt Barbara Kleinpaß. Und: Da gebe es einen asylberechtigten Mann aus Eritrea, der seine Familie seit über zwei Jahren nicht gesehen hat und immer wieder durch Anträge und Formulare versucht, dass Ehefrau und Kinder endlich kommen können..

Sie alle bräuchten Unterstützung und fachkompetente Beratung. "Jeder, der schon einmal einen Antrag fürs Jobcenter, für die Kindergeldkasse oder für die Anerkennung von Berufsabschlüssen ausfüllen musste, weiß, wie kompliziert die Bürokratie ist und was dort verlangt wird", so Barbara Kleinpaß. Und das sei doppelt schwierig mit mangelnden deutschen Sprachkenntnissen."

Die Zahl der Flüchtlinge sei vielleicht zurückgegangen, die Arbeit, die geleistet werden müsse, damit Integration gelinge, sei aber geblieben und könne nicht von Ehrenamtlern übernommen werden. Hier sei professionelle Hilfe gefragt, wie sie bisher von drei sehr gut qualifizierten Kräften im Auftrag der Stadt geleistet werde: "Der Arbeitskreis Asyl, dessen Mitglieder weiterhin in ihrer Freizeit ehrenamtliche Hilfe leisten, ist entsetzt angesichts dieser angekündigten Einsparungen an professioneller Unterstützung."

(jas)