Ich arbeite bereits seit 20 Jahren mit Migranten und Flüchtlingen zusammen.

Bei meiner Arbeit begegnen mir Menschen mit den unterschiedlichsten Schicksalen. Viele haben ihre Heimat aufgrund von Krieg, politischer Verfolgung, Armut oder ein Leben ohne Perspektive verlassen. Für jeden einzelnen war sein persönlicher Grund so gravierend, dass er dafür bereit war, seine Heimat oder auch seine Familie zu verlassen. Diesen Schritt geht kein Mensch leichtfertig. Es war nicht immer einfach, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen.

Viele von ihnen kommen aus Ländern in denen Menschenrechte nicht gelten und eine eigene Meinung nicht erwünscht ist. Ein Teil der Menschen musste Deutschland wieder verlassen, aber viele haben auch ein Bleiberecht erhalten. In den 20 Jahren meiner Tätigkeit erlebte ich viele Geburten und Hochzeiten mit. Die in Xanten geborenen Kinder, zu denen auch heute noch Kontakt besteht, haben Abitur gemacht, studieren, haben bereits ein Studium abgeschlossen oder haben eine Berufsausbildung absolviert.

Auch Menschen, die im Erwachsenenalter nach Deutschland gekommen sind, haben mit Unterstützung eine Berufsausbildung begonnen. Es ist schön für mich zu sehen, wie sich Menschen in einem fremden Land, ohne vorher die Sprache zu beherrschen oder die Kultur zu kennen, mit der richtigen Unterstützung in einem ihnen fremden Land integrieren.

Ohne die Unterstützung der vielen Ehrenamtler, wäre meine Arbeit in dieser Form gar nicht möglich. Ich bin froh, dass ich meine Arbeit bei der Diakonie in der Flüchtlingsarbeit auch im Jahre 2020 in Xanten, in Geldern sowie im gesamten Evangelischen Kirchenkreis Kleve fortsetzen kann. Meine Hoffnung ist, dass jeder Mensch ohne Krieg und Armut ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Dafür setze ich mich ein.

Heike Pullich-Stöffchen