RHEINISCHE POST, 15. Mai 2024
Motto lautet „Zukunft gestalten!“
Xanten · Schon zweimal gingen Menschen in diesem Jahr in Xanten für die Demokratie auf die Straße. Am Samstag ist eine weitere Demonstration angemeldet. Dieses Mal ist sie als Gesprächsrunde geplant: mit Schülern, Bürgermeister Thomas Görtz und Kabarettistin Ingrid Kühn
In Xanten wird es am Samstag, 18. Mai, auf dem Marktplatz zum dritten Mal in diesem Jahr eine Demonstration für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit geben. Dieses Mal ist eine Gesprächsrunde geplant, wie die Organisatoren mitteilten. Kabarettistin Ingrid Kühne und Bürgermeister Thomas Görtz werden mit Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Xantener Schulen diskutieren. Die Veranstaltung steht unter dem Titel: „Zukunft gestalten“. Beginn ist 14 Uhr.
Im Januar hatte es in Xanten eine erste Demonstration für die Demokratie gegeben. Sie stand unter dem Motto: „Haltung zeigen“. Rund 1000 Menschen kamen, es gab mehrere Reden. Im März folgte ein zweiter Aufruf für die Demokratie, dem wieder viele Bürger folgten. Dieses Mal bildeten sie auf dem Marktplatz eine Menschenkette: Diese Kundgebung stand unter der Überschrift: „Xanten ist/wird/bleibt bunt“. Dieses Mal heißt es: „Xanten zusammen! Xanten bleibt bunt! Zukunft gestalten!“
Der Fokus der dritten Demonstration liege auf den Themen Kultur und Jugend, erklärte Peter Hilbig als Initiator in einer Mitteilung. Er freue sich daher sehr, dass sich Ingrid Kühne und die Schülerinnen und Schüler spontan bereit erklärt hätten, die Veranstaltung zu unterstützen. In einer Gesprächsrunde würden sich die Kabarettistin, der Bürgermeister und die Jugendlichen über ihre Standpunkte, Sorgen, Erwartungen und Möglichkeiten austauschen. Dazu richtete Peter Hilbig einen Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger: „Lasst Xanten zusammenstehen, kommt am Samstag zum Markt.“ Wer Plakate mitbringen wolle, sei dazu eingeladen.
Die Podiumsdiskussion auf dem Xantener Marktplatz wird moderiert von Simone Drensler, Pfarrerin der Evangelischen Kirche. Die Schirmherrschaft haben wieder, wie bei den ersten beiden Demonstrationen im Januar und im März, Xantens Bürgermeister Thomas Görtz sowie die Evangelische und die Katholische Kirchengemeinde übernommen. Zur Auflockerung wird die Veranstaltung mit etwas Musik begleitet, wie Peter Hilbig in der Mitteilung ankündigte.
Seit einigen Monaten wird in vielen Städten in Deutschland zu Demonstrationen für Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit Vielfalt aufgerufen. Auslöser der Massenproteste sind Berichte des Recherchenetzwerks Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremen in Potsdam gewesen, an dem auch Vertreter der AfD teilgenommen haben. Dort hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über das Konzept der sogenannten Remigration gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.