RHEINISCHE POST, 10. MÄRZ 2023
Landwehr-Turnhalle
Kritik an Xantens neuer Notunterkunft für Flüchtlinge
Xanten · Bei der Kritik geht um die Bedingungen, unter denen Flüchtlinge in der Turnhalle in Xanten leben.
Der Arbeitskreis Asyl fragt außerdem, warum Menschen aus der Unterkunft in Birten dorthin ziehen mussten.
Mit Bauzäunen und Folie wurden Wohnkabinen angelegt, verschließen lassen sie sich nur mit Vorhängen. Daran gibt es Kritik.
Foto: Armin Fischer (arfi)
An der Notunterkunft für Flüchtlinge in der Landwehr-Turnhalle in Xanten gibt es Kritik. Es geht um mehrere Punkte. Das Forum Xanten (Fox) kritisierte am Donnerstagabend im Stadtrat, das machte die SPD auch in einem Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Wohnkabinen in der Turnhalle mit Bauzäunen und Folien abgegrenzt wurden. Er appelliere an den DRK-Kreisverband Niederrhein, eine „angemessenere und anständigere“ Lösung zu finden, sagte Tanko Scholten (Fox).
Auf Nachfrage unserer Redaktion am Freitag teilte das DRK, das die Notunterkunft im Auftrag der Stadt errichtet hat und betreibt, am Donnerstagabend aber nicht im Stadtrat war, dass die Bauzäune und Folien aus mehreren Gründen gewählt worden seien. Es sei darum gegangen, die Turnhalle innerhalb kurzer Zeit zur Notunterkunft zu machen, da die Stadt geflüchtete Menschen unterbringen müsse, erklärte Kevin Rheinfelder vom DRK-Kreisverband Niederrhein. Es sei auch eine finanzielle Frage. Eine andere Lösung würde die Stadt mehr Geld kosten. Außerdem seien die Stellwände aus Holz, was unter Brandschutzaspekten kritisch sei.
Einen anderen Kritikpunkt sprach der Arbeitskreis (AK) Asyl in der Ratssitzung an. Auch Fox und die SPD wiesen darauf hin. Wieso hätten die Menschen, die in der ehemaligen Grundschule in Birten untergebracht waren, in die neue Notunterkunft umziehen müssen?, fragte Barbara Kleinpaß vom AK Asyl. In der Turnhalle lebten sie unter schlechteren Bedingungen und hätten weniger Privatsphäre.
Bürgermeister Thomas Görtz antwortete, dass in der ehemaligen Schule in Birten Schäden aufgetreten seien, auch Schimmel. Deshalb solle sie renoviert werden, damit sie weiter als Notunterkunft genutzt werden könne. Für die Arbeiten seien die Flüchtlinge umquartiert worden. Der Umzug sei ihnen vor „längerer Zeit“ angekündigt worden, sagte Görtz. Den Dolmetschern und Betreuern nicht, kritisierte Kleinpaß. „Ich bedaure, wenn das versäumt worden wurde“, antwortete Görtz. (wer)