RHEINISCHE POST, 03. April 2023

Rastlos wie in einem Bienenkorb

Xanten · Heike Pullich-Stöffken kümmert sich um die Alltagssorgen vieler geflüchteter Menschen, die in Xanten Schutz suchen. Eine Herausforderung ist die Wohnungssuche.

Heike Pullich-Stöffken (r.) hilft einer jungen Somalierin dabei, ein Schreiben der Krankenkasse zu verstehen. 
Foto: Diakonie im Kirchenkreis Kleve/Stefan Schmelti

Das Diakonie-Büro an der Poststraße 6 in Xanten gleicht häufig einem Bienenkorb. Flüchtlingsberaterin Heike Pullich-Stöffken teilt sich die Räume mit Sigrid Messerschmidt-Sprenger, die für die Sozialberatung zuständig ist. Beide empfangen ratsuchende Menschen. Pullich-Stöffken kümmert sich um die Alltagssorgen vieler Flüchtlinge. Vor allem erklärt sie ihnen Schreiben und Dokumente von Behörden, Ämtern, Versicherungen, Krankenkassen und Ärzten und hilft, diese adäquat zu beantworten. In 23 Jahren Flüchtlingsarbeit hat sich Pullich-Stöffken ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut.

Zu den Ratsuchenden am Vormittag gehört eine junge Somalierin. Die 27-Jährige ist mit Unterbrechung bereits seit 2018 in Xanten. Im Kinderwagen hat sie ihr Baby dabei, das nach dem Fläschchen verlangt – hektischer Alltag im Beratungsbüro.

„Die Wohnungssuche nimmt viel Zeit in Anspruch, es sind fast keine bezahlbaren Wohnungen vorhanden“, sagt Pullich-Stöffken. Auch wenn viele Flüchtlinge aus den beengten Unterkünften ziehen dürften, seien keine Wohnungen da. „Dann ist es wichtig, dass das Jobcenter die Genehmigung einer Wohnung zügig erteilt, damit Vermieter sie nicht anderweitig vergeben“, sagt Flüchtlingsberaterin aus Erfahrung. Und die Betroffenen selbst? Sie haben eine sogenannte Wohnsitzauflage für drei Jahre und dürfen daher nur in Xanten suchen.