13. Oktober2015

Der Treffpunkt für kreative Aktivitäten an der Sonsbecker Straße 29

Im Mai kam bei dem Benefizkonzert der Bundeswehr-Bigband auf dem Xantener Markt eine stolze Summe an Spendengeldern zusammen. Ein Teil davon - 2.000,- € - stellte der Lions-Club Xanten dem Arbeitskreis Asyl zur Verfügung. Dass der Lions-Club sich unter anderem für das Projekt „Seven Gardens“ der UNESCO stark macht, gab den Impuls, an der Flüchtlingsunterkunft eine Färberwerkstatt entstehen zu lassen.

Teamleiter Bernd Braas, fleißige Asylbewerber und ehrenamtliche Helfer packten in vielen Arbeitsstunden tatkräftig mit an. Sie und die Initiatorin Dörte Dreher-Peiß (Vorsitzende des Kneipp-Vereins und Past-Präsidentin des Lions-Club) sind nun stolz, das Ergebnis präsentieren zu dürfen.

 

Die ersten Nachmittage haben allen Beteiligten schon sehr viel Spaß gemacht. Es war eine tolle Atmosphäre. Es wurde viel gelacht, ausprobiert und mit Händen und Füßen erklärt - nebenbei fleißig Vokabeln gelernt und abgefragt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es wurden nicht nur Mengen an Papier in den unterschiedlichsten Schattierungen eingefärbt, sondern vor allem auch nette Kontakte geknüpft. Großartig war auch, dass ein netter Herr spontan zur Einweihung eine ganze Holzsitzgruppe spendete. Nun dient die Färberwerkstatt perfekt als Kommunikationszentrum und lädt zum gemütlichen Beisammensitzen ein.

Im Außengelände werden noch weitere mobile Beete angelegt. Hier werden Pflanzen angebaut, die sich hervorragend zur Herstellung der verschiedensten Farben eignen. Mit den wertvollen Bestandteilen der nachwachsenden Rohstoffe werden die unterschiedlichsten Dinge auf natürliche Weise eingefärbt. Die Pigmente dienen bei der Herstellung von Wachsmalstiften, Aquarell- und Lebensmittelfarben als wichtige Grundlage, genauso beim Bedrucken von Papier und beim Einfärben von Stoffen und Wolle.

Bei der Zusammenarbeit entwickelt sich eine außergewöhnliche Beziehungsebene, die die Kommunikation untereinander und vor allem die Motivation jedes Einzelnen fördert. Alte Techniken werden wiederentdeckt und Kenntnisse aus den Heimatländern weitergegeben. Viele kennen sich mit dem Anbau und der Verarbeitung der Pflanzen aus und in Workshops haben sie gelernt, aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Früchten, Pflanzen und Pigmenten aus Erden, Farben herzustellen und weiter zu verarbeiten.

Dieses Projekt, das nun auch in der Sonsbecker Straße umgesetzt wird, ist ein weltweites UNESCO-Projekt und verbindet die unterschiedlichsten Nationalitäten. Alle, die weltweit an diesem Projekt mitwirken, sind Teil eines riesigen Netzwerkes.

Auch Kindergärten- und tagesstätten in Xanten, das Römermuseum, das Stiftsmuseum, das Placidahaus, die Marienschule und der Kneippverein sind in dieses Projekt integriert und profitieren davon.

Eine großartiges Projekt!